Zum Tod verurteilt, vertrieben, vergessen
Die Unterdrückung der demokratischen Revolution von 1848 in Österreich
175 Jahre nach der Revolution, die im Oktober/November 1848 blutig endete, aber ein historischer Markstein für die Demokratie und Republik wurde, sind die Ereignisse aus dem Bewusstsein verschwunden und das Gedenken an die revolutionären ProponentInnen scheint verblasst.
Die “Doktoren der Revolution” – wie sie Heinrich Heine nannte – Hermann Jellinek, Ernst Violand und Andreas von Stifft trieben als kritische Journalisten und Politiker die bürgerliche Revolution des Jahres 1848 weiter zur “sozialen Demokratie”, in Begegnung und Auseinandersetzung mit Karl Marx. Sie wurden Opfer der militärischen Gegenrevolution. Dennoch konnten ihre “Ideen nicht erschossen werden”, wie Hermann Jellinek vor seiner Hinrichtung sagte.
Parlamentarismus, Grundrechte, Pressefreiheit, Solidarität der arbeitenden Menschen gehen in Österreich, wie in Europa, auf den Impuls der geschlagenen, doch nicht besiegten Revolution zurück.
In Erinnerung soll daher gerufen werden, dass im Jahr 1848 die ersten allgemeinen (Männer-)Wahlen stattfanden, das erste Parlament sich konstituierte, in einigen Ländern gewählte Landtage eingerichtet wurden sowie der erste Versuch einer Verfassung mit einem ersten Grundrechtekatalog entworfen wurde; weiters – und das bestand auch nach dem Revolutionsjahr fort – waren die Gemeindeautonomie und die s.g. „Bauernbefreiung“, also die Grundentlastung der Bauern, Errungenschaften der 1848er-Revolution.
Die “Doktoren der Revolution” (Heinrich Heine) Hermann Jellinek, Ernst Violand und Andreas von Stifft trieben als kritische Journalisten und Politiker die bürgerliche Revolution des Jahres 1848 weiter zur “sozialen Demokratie”, in Begegnung und Auseinandersetzung mit Karl Marx. Sie wurden Opfer der militärischen Gegenrevolution. Dennoch konnten ihre “Ideen nicht erschossen werden”, wie Hermann Jellinek vor seiner Hinrichtung sagte.
Parlamentarismus, Grundrechte, Pressefreiheit, Solidarität der arbeitenden Menschen gehen in Österreich, wie in Europa, auf diesen Impuls der geschlagenen, doch nicht besiegten Revolution zurück.
Zum Vortragenden:
Univ.-Prof.em. Dr. Wolfgang Häusler, geb. 1946 in St. Pölten. Studium der Geschichte und Kunstgeschichte. Professor für Österreichische Geschichte an der Universität Wien (1983 – 2003). Wolfgang Häusler veröffentlichte Bücher zur Revolution von 1848, zur Geschichte des österreichischen Judentums, landeskundliche Führer zu niederösterreichischen Regionen. Studien zur Wechselwirkung von Geschichte und Literatur, Wissenschaft und Bildung und zur politischen Dichtung.
Publikation: „Ideen können nicht erschossen werden“, Molden Verlag, 2017; u.v.a.m.