Der Linzer Ökonom Walter Ötsch, der lange Jahre an der Johannes Keppler Universität unterrichtete und seit 2015 Professor an der Cusanus Hochschule Professor für Ökonomie und Kulturgeschichte ist. war am vergangenen Mittwoch in Ottensheim zu Gast. Er versuchte vor zahlreich erschienenem Publikum einige Mythen in Sachen Geld- und Wirtschaftssystem zu entkräften. Von den Mythen der Geldschöpfung bis hin zum Mythos der Inflationsentstehung erklärte Ötsch mit einfachen Worten seine Sicht des Wirtschaftssystems.

Dass das aktuelle kapitalistische System ein Verteilungssystem von unten nach oben ist, versuchte der Wirtschaftswissenschafter in seiner Analyse zu verdeutlichen. Eine Veränderung dieses Systems ist dringend nötig und wird nicht ausbleiben, so der Ökonom. Auch im Bezug auf die Klimakatastrophe, denn die Menschen werden sich nicht ihrer Lebensgrundlage berauben lassen, war Ötsch überzeugt.

Ganz generell bräuchte es mehr an Information für alle. Die Wirtschaftskrise 2008, deren Auswirkungen man bis heute spürt, wurde der Bevölkerung nie erklärt, meinte Walter Ötsch und sprach vom Beispiel Weltwirtschaftskrise 1929, bei der etwa die US-amerikanische Bevölkerung über die Ursachen Bescheid wusste. Nach dem spannenden Vortrag blieb auch noch genug Zeit für Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum. Der zweieinhalbstündige Vortragsabend war so interessant, dass auch durchaus mehr junge Ottensheimer hätten kommen sollen, denn so ein Basiswissen ist generell wichtig, meinte eine Teilnehmerin.