“Zum Spannungsverhältnis von Demokratie und Kapitalismus”

Bürgerliche Demokratie und Kapitalismus stehen in einem Spannungsverhältnis. Umfassende Eigentumsrechte garantieren, dass einige wenige die Entscheidung darüber treffen was, wie und von wem produziert wird, während Mitbestimmung auf das Wahlrecht eng geführt wird. Gleichzeitig geht dieses Wahlrecht mit der Gefahr einher, dass die Demokratie von der breiten Masse dazu genutzt werden kann, Herrschaftsstrategien zu durchkreuzen und auch den umfassenden Schutz des Eigentums an Vermögen bzw. Produktionsmitteln in Frage zu stellen. Daher ist die Demokratie immer umkämpft – vor allem in ökonomischen bzw. politischen Krisen. Im Input sollen einige kritische Theorien zur Dialektik von Demokratie und Kapitalismus vorgestellt und anhand von aktuellen Beispielen veranschaulicht werden.

Mag. Lukas Oberndorfer ist Wissenschafter in Wien. Er forscht zur Frage der Krise in Europa und damit verbunden eine Entwicklung zu einer autoritären Wende, die Demokratie und Grundrechte einschränkt, um neoliberale Politik zu vertiefen. Seit seiner Zeit als Assistent am Institut für Europarecht der Universität Wien arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung EU & Internationales der AK Wien.